Neue Welt mit Tradition: Weinherkunft Südafrika

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Griff ins Regal

Neue Welt mit Tradition: Weinherkunft Südafrika

Südafrika hat sich in den vergangenen Jahren zu einem überaus beliebten Reiseziel entwickelt. Das Land schafft es mit international anerkannten Weinen und einer eigenen Rebsorte auch immer öfter in unsere Weingläser zu Hause.

Zwar zählt Südafrika zu den Neue-Welt-Ländern, doch ist der Weinbau am Kap durchaus geprägt von Tradition: 1655 pflanzten holländische Siedler erstmals Weinreben am Fuße des Tafelbergs. Später brachten die Franzosen ihr Fachwissen und ihre Erfahrung in der Kapregion ein. Heute können sich die südafrikanischen Weine ohne Probleme dem internationalen Vergleich stellen.

Weinbau vor beeindruckender Kulisse
Auf rund 100.000 Hektar – das ist vergleichbar mit der Anbaufläche in Deutschland – stellen die Südafrikaner Weine her, die mittlerweile in mehr als 130 Länder der Welt exportiert werden. Der Anbau konzentriert sich dabei auf die südwestliche Region des Landes – rund um Kapstadt. Dort wachsen die Reben in zahlreichen Tälern, umgeben von massiven Bergketten und mit einer stetigen Brise Meerluft vom Indischen und Atlantischen Ozean. Zu den größten und bekanntesten Anbaugebieten zählen Stellenbosch, Paarl und Franschhoek.  Zu den aufstrebenden Anbaugebieten zählt Wellington. Dort unterhält auch Reh Kendermann mit Napier Vineyards ein eigenes Premiumweingut.

Chenin Blanc dominiert
Südafrika war noch vor rund 20 Jahren ein ausgesprochenes Weißweinland; bis heute hat sich das geändert. Etwa 55 Prozent der angebauten Rebsorten sind weiß, rund 45 Prozent der Fläche ist mit Rotweinreben bestockt. Geschmacklich verbinden die Weine europäische Weintradition mit moderner Stilistik. Während die Weißweine oft fruchtig-elegant schmecken, sind die Rotweine eher gehaltvoll mit einer vielschichtigen Tiefe. Chenin Blanc ist die meist angebaute Rebsorte. Auch Chardonnay, Sauvignon Blanc, Cabernet Sauvignon und Shiraz sind beliebt.

Pinotage: Weinerbe der Nation
Die südafrikanische Spezialität ist Pinotage. Damit hat Südafrika als einziges Land außerhalb Europas eine ureigene Rebsorte, die bis auf wenige Flächen in Neuseeland nur am Kap vorkommt. 1925 an der Universität Stellenbosch kultiviert, wird sie heute auf rund 6.000 Hektar angebaut. Die Kreuzung aus Pinot Noir und Cinsault, auch Hermitage genannt, eignet sich, um tiefrote, würzig duftende und gehaltvolle Weine mit Aromen von Kirsche und Brombeere hervorzubringen. Immer beliebter werden auch sogenannte Cape Blends mit Pinotage als Cuvéepartner.