Weinwissen: Güteklassen von Land- bis Prädikatswein

[vc_row][vc_column][vc_column_text el_class=“wpb_wrapper“]03-2018_QualitaetspyramideWoran erkenne ich die Qualität eines Weines? Dafür gibt es in Deutschland ein dreistufiges Pyramidensystem. Dieses wird aktuell jedoch diskutiert…

… denn die Aufteilung spiegelt die aktuelle Weinlandschaft nicht mehr so gut wider wie früher – die Pyramide steht gewissermaßen auf dem Kopf. Wir stellen die derzeitigen Güteklassen und die neuen Überlegungen vor.

Deutscher Wein bis 2009 offiziell Tafelwein genannt, bildet die Basis der Pyramide. Diese Weine müssen mit Trauben aus deutschem Anbau aus zugelassenen Rebsorten gekeltert werden; auf dem Etikett darf jedoch keine genauere Herkunftsbezeichnung stehen.

Auf Stufe zwei stehen Landweine. Diese haben im Gegensatz zum Deutschen Wein eine geschützte geografische Angabe; in Deutschland gibt es 26 Landwein-Anbaugebiete. Landwein ist bis auf wenige Ausnahmen trocken oder halbtrocken und darf auch verschnitten werden.

Qualitätsstufe drei bilden als Weine mit geschützter Ursprungsbezeichnung Qualitätsweine und Prädikatsweine. Qualitätsweine, die rund 72 Prozent aller deutschen Weine ausmachen, müssen die amtliche Qualitätsweinprüfung bestehen, bei der Aussehen, Geruch, Geschmack und das gebietstypische Geschmacksprofil beurteilt werden. Die Prüfnummer, kurz A.P.-Nr., steht auf dem Etikett. Für Prädikatsweine gelten die höchsten Qualitätsanforderungen hinsichtlich Sortenart, Reife und Harmonie. Prädikate, mit denen Weine ausgezeichnet werden können, sind Kabinett, Spätlese, Auslese, Beerenauslese, Trockenbeerenauslese und Eiswein. Prädikatsweine müssen aus einem einzigen Anbaugebiet stammen und dürfen im Vergleich zu den anderen Weinen nicht mit Zucker angereichert werden. Je höher das Prädikat ist, desto größer ist das Mindestmostgewicht bei Ernte, das in erster Linie aus dem Zuckergehalt der Beeren resultiert.

Neue Kategorien?

96 Prozent aller Weine werden der oberen Kategorie zugeordnet, Deutsche Weine und Landweine werden kaum noch bedient. Deshalb kommen immer wieder Diskussionen über eine Revolution des deutschen Qualitätssystems auf, inspiriert von den recht einfach zu verstehenden Systemen aus Italien oder Spanien. Zusätzlich zur Pyramide des deutschen Weingesetzes hat der Verband Deutscher Prädikats- und Qualitätsweingüter e. V. (VDP) bereits – ebenfalls in Anlehnung an die südlichen Länder – eine eigene Klassifikation aufgestellt, bei der die Qualität eines Weines an seiner Herkunft, also dem Weinberg, festgemacht wird. Prädikatsweine verlieren dadurch an Bedeutung, die meisten Weine werden als Qualitätsweine vermarktet. Der Deutsche Weinbauverband (DWV) erarbeitet dementsprechend Vorschläge zur Vereinfachung des deutschen Weinbezeichnungsrechts, um im Sinne des Verbrauchers die Güte des Weines mehr an der Herkunft als am Zuckergehalt der Beeren festzumachen. Bis zur Umsetzung dürfte jedoch noch einige Zeit vergehen.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]