Weinwissen: Titel „Master of Wine“

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Erlesene Experten für Weingenuss

Was ist eigentlich ein Master of Wine? Die bedeutendste Auszeichnung in der Weinwelt ist außerhalb der Branche eher unbekannt. Kein Wunder – schließlich tragen sie nur 369 Personen weltweit. Eine davon ist Alison Flemming, Export Sales Director bei Reh Kendermann. Sie verrät, was sich hinter dem Titel verbirgt.

Bereits seit dem Jahr 1953 verleiht das Institute of Masters of Wine in London den begehrten Titel „Master of Wine“. Was zunächst als Qualifikation für den britischen Weinhandel begann, entwickelte sich schnell zur renommiertesten Auszeichnung für Weinfachleute weltweit. Nur 369 Personen dürfen sich Master of Wine nennen; acht von ihnen leben in Deutschland. Alison Flemming war die erste weibliche Master of Wine in Deutschland. Die gebürtige Britin, die seit dem Brexit die deutsche Staatsbürgerschaft hält, ist bereits seit 17 Jahren bei Reh Kendermann in Bingen und weiß, worauf es bei dem Programm ankommt: „Profundes Fachwissen zum Thema Wein ist natürlich das A und O. Fleiß, Ehrgeiz und Durchhaltevermögen sind auf dem Weg zum Abschluss aber ebenso wichtig.“

Wein umfassend verstehen
Seit 1998 und als eine von 80 Frauen weltweit trägt die Exportdirektorin von Reh Kendermann die Auszeichnung. Zuvor absolvierte sie berufsbegleitend ein dreijähriges Selbststudium mit Tageskursen, Seminaren und einem Mentor an der Seite. Themen wie Weinbau, Kellertechnik, Handel, Weinmarketing, Recht und soziale Aspekte werden dabei stets im internationalen Kontext behandelt. Am Ende müssen die Anwärter zunächst in einer viertägigen Theorie- und Verkostungsprüfung ihr theoretisches und praktisches Wissen unter Beweis stellen. Bei drei Blindverkostungen gilt es, allein durch Riechen und Schmecken Herkunft, Jahrgang, Ausbau und Qualität von je zwölf Weinen zu bestimmen. Den Abschluss bildet eine wissenschaftliche, schriftliche Ausarbeitung. „Die Kunst ist es, die Menge an Information zu filtern, sich Wissen wirklich anzueignen und es nicht nur auswendig aufzusagen. Ich habe viele Prüfungen abgelegt, aber die Prüfung zum Master of Wine war die herausforderndste“, sagt Alison Flemming.

Zeitintensive Auszeichnung
Wer sich dieser Herausforderung stellen will, muss Erfahrung im Weinbereich vorweisen: Ein abgeschlossenes Oenologie-Studium, eine Ausbildung zum Sommelier oder Qualifikationen des Wine & Spirit Education Trust (WSET) wie der Grad Weinakademiker sind Zulassungsvoraussetzung. Alison Flemming, die zuvor Europawissenschaften studierte und erst später in den Weinhandel einstieg, machte die benötigten Fortbildungen, um den nächsten Schritt zu gehen. Die Teilnehmer sind meist über 30 Jahre alt und absolvieren das Studium berufsbegleitend. „Über eine lange Phase muss man in seiner Freizeit viel Zeit in die Ausbildung investieren. Das führt dazu, dass nur wenige die Ausbildung beginnen und noch weniger von ihnen tatsächlich den Abschluss erreichen“, erzählt Alison Flemming, die in ihrer Abschlussarbeit zu Aromastoffen von Riesling in Deutschland, Frankreich und Australien recherchierte.

Die Expertise eines Master of Wine ist deshalb weltweit gefragt: Alison Flemming hält neben ihrem Job bei Reh Kendermann außerdem noch Vorlesungen an Hochschule Geisenheim University, bildet angehende Masters of Wine aus und saß lange im Prüfungsausschuss des Institutes of Master of Wine.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]